02.-09.09.2018 4. Fernfahrt Ibizza / Mallorca
Am frühen Morgen des 2. Septembers trafen sich die TeilnehmerInnen der Pontoniere Schwaderloch am dorfeigenen Bahnhof, von wo aus sie gemütlich mit einem Car an den Flughafen Basel-Mulhouse chauffiert wurden. Dort begannen schon die ersten Herausforderungen, da ein Mitglied des Organisa-tionskomitees vor lauter Fernfahrtplanung seine ID zuhause vergessen hatte und die extra organisierte Musikanlage aufgrund zu viel Elektronik nicht mit an Bord des Flugzeuges genommen werden durfte. Trotz den anfänglichen Turbulenzen gelang es schlussendlich dann doch allen Vereinsmitgliedern, in das Flugzeug mit dem Reiseziel Ibiza einzusteigen. Dort gelandet, erwartete uns erneut ein Chauffeur mit Car, um uns an den Hafen Ibiza-Stadt zu bringen, an welchem wir auch kurz vor Mittag ankamen. Nun bestand die Möglichkeit die Stadt zu erkundigen, bevor wir am Abend von den Reiseleitern Tom und Marin auf dem Grosssegler empfangen wurden. Nach einigen Informationen rund ums Schiff wur-den die Kajüten bezogen und der Abend mit Speis und Trank genossen.
Der zweite Tag begann nach dem Morgenessen mit einer zweistündigen Stadtführung durch die Alt-stadt Dalt Vila, bevor es dann endlich das erste Mal hiess «Leinen los, volle Fahrt» und das Schiff in Richtung endloses Meer startete. Ziel war die Bucht Sa Caleta (Ibiza), von wo aus die erste Fahrrad-tour um die höchste Erhebung Ibizas herum bis zum wunderschönen Strand Cala d’Hort stattfand. Die Vereinsmitglieder, welche sich vor der Bergetappe mit dem Fahrrad fürchteten, konnten auf dem Schiff bleiben und mit der «Affenschaukel» ins Meer springen. Erschöpft vom Radeln und Schwim-men wurde nach den sportlichen Aktivitäten das Abendessen wiederum auf dem Schiff eingenommen.
Das Terrain für die Fahrradtour am dritten Tag war die Insel Formentera. Nach einem stärkenden Mor-genessen startete die Tour von La Savina mit Zwischenhalt in Sant Francesc Xavier in Richtung Leuchtturm La Mola. Zum Glück wurde in Sant Francesc Xavier ein kurzer Zwischenhalt eingelegt, denn danach wurde der einzige - aber dennoch anspruchsvolle Anstieg des Tages - in Angriff ge-nommen. Die Vereinsmitglieder, welche nach dem Anstieg eine Pause brauchten, konnten in das bei-nahe auf der Spitze gelegene Restaurant einkehren. Die restlichen traten nochmals kräftig in die Peda-len und bekamen als Belohnung den «Leuchtturm am Ende der Welt» zu sehen. Hinter dem Leuchtturm fallen die Klippen 140 Meter steil ins Meer hinab und bei guter Sicht kann man bis nach Afrika sehen. Nach dem «Schuss» einiger Fotos war das Ziel, getrieben vom Hunger, möglichst schnell wieder zu den anderen Vereinsmitgliedern zurückzukehren, welche schon im Restaurant warteten. Dort wurden wir mit einem guten Essen und einer wunderbaren Aussicht verwöhnt. Nach dem Kaffee mussten die gefüllten Körper wieder auf das Fahrrad bewegt werden. Zum Glück war das Restaurant oben auf der Erhöhung und zum Verdauen ging es nun bergab bis nach Es Calo. In Es Calo erwarteten uns ein türkisblaues Meer und ein beinahe weisser Sandstrand, wo nun individuell entschieden werden konnte, ob man am Strand baden oder noch etwas trinken möchte oder zum Schiff zurückkehren und von dort aus noch einen Sprung ins kühle Nass wagen wollte. Gegen Abend liessen es sich drei Pontoniere nicht nehmen, noch die Masten des Grossseglers zu bezwingen und von oben den Sonnenuntergang zu geniessen.
Nach dem Morgenessen erfolgte am vierten Tag eine morgendliche Überfahrt per Schiff zurück nach Ibiza, genauer gesagt nach Es Canar. Aufgrund der Anstrengungen des Vortags stellte sich an diesem Tag nur noch eine reine E-Bike Gruppe der Herausforderung der Fahrradtour. Die Strecke führte durch das landwirtschaftlich geprägte Zentrum der Insel, in welchem zahlreiche Mandel-, Feigen- und Johan-nisbrotbäume stehen, und durch den hügeligen und bewaldeten Norden, über einen 300 Meter hohen Pass, bis in die Bucht von San Miguel. Die restlichen Vereinsmitglieder durften die Strecke nach San Miguel regenerierend auf dem Wasserweg zurücklegen. Am Abend stand der gemeinsame Vereins-abend auf dem Programm. Durch mehrere Fahrten des Beibootes wurden alle Fernfahrtteilnehmende an Land gebracht. In einem einsamen Restaurant mit dem Schild «Welcome to Utopia» durften die Pontoniere einen grossen Vorspeisensalat und wahlweise Fleischspiesse oder Hamburger geniessen. Nicht zu vergessen sind die interessanten Sanitären Anlagen, auf welche ich hier nicht genauer einge-he. Nach dem Abendessen wurde zu Fuss ins nächstgelegene Irish Pub mit Livemusik verschoben, wo wir Pontoniere sogar den Wirt dazu bewegen konnten, selbst ein Lied zu performen.
Der fünfte Tag war ein reiner Segeltag. Die Überfahrt von Ibiza nach Mallorca stand bevor. Nach ei-nem ganzen Tag auf hoher See mit Badehalt und Verpflegung auf dem Schiff wurde am Abend noch die Uferpromenade von Port d’Andratx unsicher gemacht.
Auch am sechsten Tag wurden nach dem Morgenessen die Drahtesel bestiegen. Dieses Mal wurde eine Rundtour auf ruhigen Landstrassen von Port d’Andratx über Peguera, Andratx und Sant Elm wie-der zurück nach Port d’Andratx gemacht. Immer noch geprägt vom dritten Tag war der Grossteil der Teilnehmenden der Fahrradtour mit einem E-Bike ausgerüstet. Ein besonders ausgeruhtes Vereinsmit-glied liess sich jedoch nicht einschüchtern und «trocknete» kurzerhand alle E-Bikes mit seinem traditi-onellen Fahrrad auf den 240 Meter hohen Pass ab. Am Nachmittag trafen sich die BikerInnen und die Möchtegern-Piraten noch einmal an Land, bevor am Abend das von Reiseleiter Tom durchgeführte Wine Tasting und das darauffolgende Captain’s Dinner bevorstand. Als Überraschung konnte die in Mallorca wohnhafte Schweizer Sängerin Christa Elmer motiviert werden, auf dem Schiff ein Livekon-zert zu geben. Das Singen steckte an, sodass gewisse Vereinsmitglieder selbst noch einige Lieder zum Besten gaben.
Am Morgen des siebten Tages wurde mit dem Schiff von Port d’Andratx nach Port des Canonge (Mallorca) verschoben. Von hier aus startete die letzte Fahrradtour via Valldemossa mit dem Ziel Port de Sóller, welches auch als Spitzenetappe gilt. Auf einer bezaubernden Bergstrasse ging es über den Pass von Coll de Claret (450 Meter). Die vielen Ausblicke hoch über dem Meer liessen jede Anstren-gung vergessen, schon bevor es auf den kurvenreichen Küstenstrassen wieder hinab ging. Es gilt zu sagen, dass bis zur letzten Fahrradtour nur ein einziges Mitglied ohne E-Bike durchgehalten hat. Gratu-lation! Am Abend traf sich der Verein geschlossen, um ein Gruppenfoto auf dem Grosssegler zu ma-chen und danach ein letztes Mal gemeinsam auf dem Schiff zu speisen und den Abend zu geniessen.
Der achte Tag war der Tag der Heimreise. Nach dem Morgenessen holte uns ein Car in Port de Sóller ab und brachte uns nach Palma de Mallorca, wo wir den Tag bis zum Abflug verbrachten. Um Palma besser kennenzulernen, entschieden wir uns, die Stadt mit einem City Sight Seeing Bus zu erkunden, aus welchem an den verschiedenen Haltestellen immer wieder Vereinsmitglieder ausgestiegen sind, bis in ganz Palma Pontoniere aus Schwaderloch verteilt waren. Nach dem Mittagessen wurde noch etwas durch die Stadt flaniert, bevor es dann hiess Abschied zu nehmen. Der selbe Car stand für den Transport an den Flughafen wieder rechtzeitig bereit. Der Flug verlief einwandfrei, sodass wir sogar etwas früher als geplant in der Schweiz landeten. Danach folgte der Rücktransfer ins Heimatdorf.
Als gebührender Abschluss wurde der Verein bei der Ankunft in Schwaderloch mit einem Apéro und einem Begrüssungskomitee durch die PartnerInnen empfangen. Ich denke, ich darf im Namen der gesamten Fernfahrtteilnehmenden dem OK noch einmal recht herzlich für die tadellose Organisation dieser unvergesslichen Fernfahrt danken!
Alex Frei
Erste Fotos von der Fernfahrt: